Der Wettbewerb zwischen Lohnunternehmen und der Eigenmechanisierung der Kunden führt unweigerlich zu einem Selektionsprozess bzw. einer Marktbereinigung, der nur den ertragsstärkeren Betrieben eine Chance lässt. Vor jeder Investition ist in jedem Fall eine präzise Einschätzung des Marktes durchzuführen.
Eine wichtige Bezugsgröße bei der Prüfung von Wirtschaftlichkeit stellt der Umsatz (Betriebseinnahmen) dar. Lohnunternehmen sind Gewerbebetriebe und demzufolge sind Umsatz- und Vorsteuer regelmäßig mit dem Finanzamt abzurechnen. Aus dem verbliebenen Nettoumsatz müssen die Kosten für die Maschinen (Abschreibung, Zinsen, Versicherung, Reparaturen, Energie), das Personal (Löhne und Gehälter, Sozialversicherungen) und die Geschäftskosten für den Betrieb (Gebäude, Büro, Geschäftsleitung, Beratung) beglichen werden. Die Geschäftskosten sind nicht zu unterschätzen: allein die zwingend vorgeschriebene Buchführung und Steuerberatung sowie der betrieblich genutzte PKW kosten schnell mehrere tausend Euro im Jahr. Auch ein kleines Büro mit Minimalausstattung (Telefon, PC mit Internetzugang, Drucker, etc.) und Verbrauchsmaterial (Papier, Porto, usw.) verursacht spürbaren finanziellen Aufwand.
Außerdem ist ein praxisnaher Ansatz für das Betriebsrisiko einzubeziehen, denn Reklamationen für tatsächlich oder angeblich nicht sachgerecht ausgeführte Arbeiten und Zahlungsausfälle von insolventen Kunden gehören zum LU-Alltag. Bei einer korrekten Berücksichtigung aller Kosten bleibt oftmals eine Unternehmensrendite von 5 – 10 % übrig. Dieser Gewinn ist relativ gering, aber in der Regel stabil und dient der Bildung von Eigenkapital und damit dem betrieblichen Wachstum.