Lohnunternehmen
Lohnunternehmen sind Unternehmen, die gewerbliche Dienstleistungen für andere Unternehmen oder Privatpersonen erbringen. Oft wird der Begriff als Synonym für „landwirtschaftlicher Dienstleister“, „Agrar- und Kommunalservice“ oder „Dienstleister im ländlichen Raum“ verwendet.
Während Lohnunternehmen vor einigen Jahrzehnten noch nahezu ausschließlich in der Landwirtschaft tätig waren und verschiedenste Arbeiten wie Ernte, Düngung, Pflanzenschutz oder Aussaat für Landwirte gegen Entlohnung verrichteten, sind sie heute deutlich diversifizierter aufgestellt. Viele Unternehmen sind, neben der Landwirtschaft, auch im Garten- und Landschaftsbau, Tiefbau oder für private und kommunale Auftraggeber (Gemeinde, Bundesland etc.) tätig.
Die Gründe für die Inanspruchnahme eines Lohnunternehmens sind aus Sicht der Auftraggeber vielfältig. Häufig werden Lohnunternehmen beauftragt, wenn der Auftraggeber selbst nicht über die benötigten technischen Geräte verfügen oder keine bzw. zu wenige geeignete Arbeitskräfte zur Verfügung hat.
Beispielsweise besitzen landwirtschaftliche Betriebe teilweise keine eigene Mähdrescher, Feldhäcksler oder andere Erntemaschinen. Sie beauftragen daher Lohnunternehmen mit der Getreideernte oder Futterernte und oft auch mit Tätigkeiten, die in der Wertschöpfungskette darauffolgen, zum Beispiel Verladung bzw. Transport und Reinigung.
Für kommunale Auftraggeber sind Lohnunternehmen ebenfalls verlässliche Partner. Grünflächenpflege, Pflegemaßnahmen für den Erhalt von Naturschutzflächen, Gewässerunterhaltung und auch Küstenschutz werden bundesweit von Lohnunternehmen für Städte, Gemeinden und Kommunen ausgeführt.
Lohnunternehmen sind damit ein wichtiger Teil in der Wertschöpfungskette der Landwirtschaft und essenziell für den Erhalt und die Pflege der Kulturlandschaft. Darüber hinaus sind sie als regionaler Arbeitgeber mit bundesweit etwa 6.000 Betrieben und einem Umsatz von etwa 3 Mrd. € ein bedeutender Teil des Lebens im ländlichen Raum.