11.12.2024

70 Jahre BERGMANN Streuer – Qualität „Made in Goldenstedt“

Goldenstedt, den 02. Dezember 2024
Seit 70 Jahren entwickelt und produziert BERGMANN Dung- und Universalstreuer und prägt seither den Bereich der organi-schen Streutechnik bis heute mit fortschrittlichen Ideen und innovativen Entwicklungen auf höchstem Niveau. Speziell die Funktionalität, Qualität und herausragende Streupräzision finden bis heute höchste Anerkennung in der Kundschaft.

Im Jahr 1954 begann mit den M 50, M 60 und M 70 die Erfolgsgeschichte der BERGMANN Streuer. Die drei Streuer waren mit einer bzw. zwei horizontalen Zinken-Streuwalzen ausgestattet und hatten ein zulässiges Gesamtgewicht von 2,5 bzw. 3 t. Der M 70 wurde ab 1959 durch das Modell M 75 mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t abgelöst, das wie die M 50 und M 60 bis Anfang der 1960er Jahre gebaut wurde.

Der Halbportal-Anbaulader L 100, womit Mist, Stroh, Heu und vieles mehr geladen werden konnte, erweiterte ab 1960 das Produktprogramm, um die Dungstreuer vielseitiger einsetzen zu können.

Ab 1962 folgte auf die ersten Streuer die Baureihe M 42 bis M 82 mit fünf Modellen, mehr Ladevolumen, einem zulässigen Gesamtgewicht von 2,2 bis 3,5 t sowie ein- und zweiachsigem Fahrwerk als Dungstreuer und Vielzweckwagen. Um die Dungstreuer und Vielzweckwagen der Baureihen M 62, M 72 und M 82 breiter einsetzen zu können, wurde das Anbau-Lade-gerät AL 10 entwickelt, womit Gras, Stroh, Rübenblatt und vie-les mehr geladen werden konnte.

Ergänzt wurde die Baureihe Ende der 1960er mit dem M 92 mit 5,7 bzw. 6,5 t zulässigem Gesamtgewicht und zu Beginn der 1970er Jahre mit dem M 102 als Zweiachser mit 7,1 t zulässigem Gesamtgewicht. Den M 92 gab es ab Mitte der 1980er auch als gefederten Tandem-Streuer. Für die Baureihe wurden drei Streuwerke angeboten: ein Zinken-Streuwerk (M 42 und M 52) und ein Schnecken-Streuwerk (ab M 62) mit je zwei horizontalen Streuwalzen (Durchgang 600 bis 850 mm) und einer Streubreite von ca. 2 m sowie ein Breitstreuwerk mit drei verti-kalen Zinken-Streuwalzen und einer Streubreite von 4 bis 5 m. Ab Ende der 1970er Jahre wurde für den M 92 das SG-Streuwerk mit zwei horizontalen Streuwalzen und einem Durchgang von 1.100 mm angeboten.

Von Anfang bis Mitte der 1970er Jahre wurden die fünf Modelle M 42, M 52, M 62, M 72 und M 82 durch die sechs Modelle M 44, M 54, M 64, M 64 S, M 74 und M 84 abgelöst. Diese hatten ein größeres Ladevolumen (4,9 bis 7,5 m³), eine größere Spurweite und Bereifung sowie ein höheres zulässiges Gesamtgewicht (3,1 bis 5,7 t) als ihre Vorgängermodelle. Sie wurden bis ca. 1990 gebaut, ebenso wie die M 92 und M 102.

In den 1980ern hielt mit den einachsigen Modellen M 450, M 550, M 600 und M 700 SG und den gefederten Tandem-Modellen M 800 GTA, M 1200 und M 1600 eine neue Streuergeneration mit zulässigen Gesamtgewichten von 4,5 bis 16 t Einzug in den Streuermarkt. Sie waren serienmäßig mit einem Zweiwalzen-Schneckenstreuwerk ausgestattet. Ab dem Modell M 700 waren die Streuer im Jahr 1994 erstmalig mit Bordwänden aus Stahl ausgestattet.

Mit dem Einachser TSW 700 und dem Tandem-Modell TSW 800 erfolgte 1991 der Einstieg in die Produktion von Universals-reuern, die mit einem Zweiwalzen-Fräswerk mit 1.250 mm Durchgang sowie einem Tellerstreuwerk ausgestattet waren. Mit den neuen Universalstreuern waren Streubreiten bis 22 m möglich. Sie ermöglichten das exakte Verteilen auch von anderen Streumaterialien als Stalldung.

Das Produktprogramm der Dung- und Universalstreuer wurde in den 1990er Jahren kontinuierlich ausgebaut und mit Modellen, wie z. B. den M/TSW 1614, 1814, und 1821 mit bis zu 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht und 21 m³ Ladevolumen, ergänzt. Mit 1.400 mm (M-Streuer) bzw. 1.350 mm Streuwerkdurchgang (Streuwerke mit zwei horizontalen Walzen) bei den M/TSW 1614 und 1814 konnten immer höhere Durchsätze realisiert werden.

1994 wurde für die Streuer die PILOTBOX eingeführt, die mit leichten Anpassungen bis heute zur Bedienung des Streuers über eine zentrale Bedienbox dient. Bis dahin erfolgte die Bedienung nur über die Steuergeräte des Traktors.

Seit 1995 kommen bei BERGMANN ausschließlich 14 x 50 mm Rundstahlketten mit 25 t Bruchlast je Kette als Transportbodenketten zum Einsatz. Hiermit setzt BERGMANN bis heute Maßstäbe bei der Standfestigkeit des Transportbodens.

Ende 1996 wurde der erste Streuer mit einer Aufbaubreite von 2.050 mm vorgestellt – der TSW 1818 S. Er war nur als Universalstreuer mit einem Fräswerkdurchgang von 1.350 mm und Streutellern mit 1.000 mm Durchmesser erhältlich.

1998 wurden die VARIO Wechselfahrsysteme ins Produktprogramm aufgenommen. Diese ermöglichten es, unterschiedliche Aufbauten, wie z. B. Streu-, Häcksel-, Tankaufbauten oder auch Wannenkipper, mit nur einem Fahrgestell einsetzen zu können. Das war gleichzeitig auch der Einstieg in die Fahrwerke mit hydraulischem Achsausgleich, die Tridem-Fahrwerke sowie die Montage der ersten Wiegeeinrichtungen für Streuer.

Die bereits mit dem TSW 1818 S im Jahr 1996 eingeführte elektromagnetische Komfortbedienung – das ME-Steuerpult – erhielt 1999 eine optionale Erweiterung: Sie war nun koppelbar mit der automatischen Streumengenregulierung UNI-Control S.

Im Jahr 2001 wurden die ersten Streuer mit konischer Ganzstahlwanne gebaut. Diese hat deutliche Vorteile gegenüber Wannen mit parallelen Seitenwänden: weniger Verschleiß an den Seitenwänden, geringerer Leistungsbedarf des Traktors, keine Verdichtung und Verstopfung des Materials vor dem Fräs- bzw. Streuwerk, weniger Kräfte auf die Transportbodenketten und den Antrieb sowie ein besseres Streubild. Die konische Ganzstahlwanne kam bei Streuern ab dem M/TSW 1414 S zum Einsatz.
Die Zweiwalzen-Fräswerke der Universalstreuer hatten nun einen Durchgang von 1.350 mm. Ab dem TSW 1414 konnte optional auch ein Dreiwalzen-Fräswerk mit einem Durchgang von 1.800 mm gewählt werden.

Ein weiteres Highlight im Jahr 2001 war die Prüfung des TSW 2016 S durch die DLG. Der Universalstreuer erhielt für Funktionalität und Qualität mit herausragender Streupräzision das Prüf-zeichen „DLG anerkannt“.
Als Nachfolger des TSW 1818 S wurden die M/TSW 2020 und M/TSW 1616 in den Markt gebracht.

2005 präsentierte BERGMANN mit dem Streuaufbau TSW A 19 auf einem Mercedes Actros den ersten Selbstfahrer mit GPS-gesteuerter Exaktausbringung auf der Agritechnica.

Anlässlich der Agritechnica 2009 wurden der neue Dungstreuer M 1080 und erstmals der TSW 6230 S mit hydraulischem Fahrgestell präsentiert. Auch der Streuaufbau TSW A 33 mit GPS-gesteuerter Exaktausbringung auf dem Holmer Terra Variant wird ausgestellt. Zudem war die Agritechnica 2009 der Startschuss für die zukunftssichere ISOBUS-Bedienung, die ihren Einzug bei den BERGMANN Streuern erhielt.

Im Jahr 2011 wurde gemeinsam mit der DLG eine umfangreiche Flottenprüfung durchgeführt. Insgesamt fünf Dung- und Universalstreuer konnten im DLG-Fokus-Test überzeugen und haben von der DLG das Prüfsiegel für die sehr gute bis gute „Verteilqualität Stallmist“ bzw. „Verteilqualität Stallmist und Kompost“ erhalten.

Der Dungstreuer M 2120 wurde auf der Agritechnica 2011 als Neuheit vorgestellt, nachdem er bereits zuvor im DLG-Fokus-Test überzeugen konnte.

Im Jahr 2015 wurde der Wiegestreuer TSW 5210 W in den Markt eingeführt. Später folgten die TSW 6240 W und TSW 7340 S als Wiegestreuer. Bereits vorher wurden VARIO-Fahrgestelle in Kombination mit Streuaufbauten als Sonderanfertigung mit Wiegeeinrichtung gebaut.

Agritechnica 2017: Der erste BERGMANN Tiefbettstreuer, der TSW 2140 E, wird präsentiert. Er hebt sich u. a. durch seine einzigartige Bauweise mit 1.800 mm breiter Wanne und die große VF-Bereifung 480/95 R50 vom Markt ab und unterscheidet sich hiermit gegenüber der klassischen Bauweise von Tiefbettstreuern mit einer schmalen Wanne und kleineren Rädern.

Auf der Agritechnica 2019 wurde als Highlight das neue und patentierte Breitstreuwerk V-Spread präsentiert, welches an den quer zur Fahrtrichtung v-förmig angeordneten Streutellern erkennbar ist und – abhängig vom Streumaterial – Arbeitsbreiten bis 36 m ermöglicht. V-Spread ist für die Streuermodelle TSW 2140 E, TSW 5210 S/W, TSW 6240 S/W und TSW 7340 S erhältlich.

Zudem wurde das neue Hybrid-Streuwerk 2-Spread mit zwei großen vertikalen Streuwalzen am Tiefbett-Dungstreuer M 2140 E vorgestellt. 2-Spread wurde für höchste Durchsätze bei sehr guter Streuqualität und für diese Art Streuwerke großen Arbeitsbreiten entwickelt. Ab dem Folgejahr war 2-Spread auch für die neuen Streuer M 5210 S/W bis M 7340 S verfügbar.

Die neuen Streuwerke waren für BERGMANN auch der Anlass, diese unabhängig durch die DLG prüfen zu lassen.
Die Streuwerke V-Spread und 2-Spread wurden mit dem Prüfzeichen „DLG anerkannt“ für hervorragende Streuqualität offizi-ell ausgezeichnet (DLG-Prüfberichte 7255 bis 7257).
Die DLG-Prüfung beinhaltete auch die neue in die ISOBUS-Software integrierte Wiegekompensation ExaRate, die während des Streuens kontinuierlich die Gewichtsabnahme auf dem Streuer misst und mit der vorgegebenen Ausbringmenge vergleicht.

Das Highlight auf der Agritechnica 2023 war das Funktionsmus-ter des BERGMANN XPERT 5.24. Hiermit wurde der Startschuss für die neue Streuergeneration BERGMANN XPERT gegeben, deren Bauweise auf einem komplett neuen Konzept basiert und die ab Herbst 2025 schrittweise im Markt eingeführt werden soll. In Verbindung mit der neuen BERGMANN XPERT-Baureihe wird auch erstmals ISOBUS TIM für Streuer von organischem Dünger vorgestellt. Hierbei werden zwei Funktionen implementiert: SpeedControl zur Anpassung der Streumenge durch unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten des Traktors bei gleichbleibender Transportbodengeschwindigkeit sowie PTOControl mit verschiedenen Zugriffsmöglichkeiten auf die Zapfwelle des Traktors.

Hinweise zur Namensgebung der BERGMANN Streuer:
  • M 42 bis M 102: Die Ziffern geben ca. die Nutzlast in Zentnern an.
  • M/TSW 600 etc.: Die erste Ziffer gibt das zulässige Gesamtgewicht an.
  • M 1814 etc.: Die ersten beiden Ziffern geben das zulässige Gesamtgewicht in Tonnen an, die letzten beiden Ziffern das Ladevolumen in m³.
  • M/TSW 4190 etc.: Die erste Ziffer gibt die Baugröße an, die zweite und dritte Ziffer das maximal mögliche zulässige Gesamtgewicht in Tonnen.
  • 5.24 etc.: Die Ziffer vor dem Punkt gibt die Baugröße an, die beiden Ziffern hinter dem Punkt das zulässige Gesamtgewicht der Serienausstattung in Tonnen.

Die Ludwig Bergmann GbmH- ein mittelständisches Familienunter-nehmen in der dritten Generation - ist seit über 125 Jahren im Bereich des landwirtschaftlichen Maschinen- und Fahrzeugbaus erfolgreich tätig und zählt zu den maßgeblichen Herstellern und Anbietern angepasster Systemtechnik für professionelle landwirtschaftliche Betriebe und Lohnunternehmen.
Die Kombination von langjähriger Erfahrung und zeitgemäßer, innovativer Technologie gehört zu den größten Stärken. Die stetige Ausrichtung auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden, die Anpassung an sich ändernde technische Anforderungen, die ständige Neu- und Weiterentwicklung der Produkte und nicht zuletzt das "Gefühl" für die Kunden haben BERGMANN weltweit zu einem zuverlässigen Partner der Landwirtschaft gemacht.
Mit der breiten Produktpalette Dungstreuer – Universalstreuer – Ladewagen – Häckseltransportwagen – Wechselsysteme – Überladewagen – Rübenreinigungswagen – Aufbauten für Selbstfahrer bietet das Unternehmen wirtschaftliche und praxisgerechte Lösungen.