30.04.2025
Große Einstimmigkeit
BLU-Delegiertentagung
Die Delegiertentagung ist die zentrale Veranstaltung des Bundesverbandes sowie des BLU-Bildungswerkes im Jahresverlauf. Neben Regularien von Haushalt bis Neuwahlen standen die Berichte des Präsidenten, der Geschäftsstelle und der Landesverbände bzw. -gruppen sowie aktuelle Themen im Mittelpunkt.
Zu den wichtigsten Tagesordnungspunkten der BLU-Delegiertenversammlung Mitte März geh.öten zweifelsfrei die Neuwahlen. Daran mangelte es beim diesjährigen Treffen nicht. Ein sicher emotionaler Moment entstand, als sich Andrea van Eijden von den Delegierten aus ihrem Amt als Vizepräsidentin verabschiedete.
Zehn Jahre war sie Teil des BLU-Pr.äidiums, den größten Teil davon als Präsidentin der Landesgruppe Niedersachsen. Das niedersächsische Präsidentenamt übergab sie bereits 2022 an Karl-Heinz Neemann, nun stand die Nachfolge auf Bundesebene an. Im Zuge dessen berief die Versammlung Dirk Hasse einstimmig als neues Mitglied des BLU-Präsidiums und als Vizepräsident. Dirk Hasse ist Lohnunternehmer in Heeßen im niedersächsischen Landkreis Schaumburg. Im
Verband ist er seit 1997 aktiv, seit 2016 auch im Präsidium der Landesgruppe Niedersachsen, deren Vizepräsident er seit 2021 ist.
Darüber hinaus stimmten die Delegierten der Erweiterung des Präsidiums um einen Platz auf nun sieben zu – ebenfalls einstimmig bei einer Enthaltung. Dieser Platz ist dem Jungen BLU vorbehalten. Erster Mandatsträger in dieser Funktion ist Wilke Neemann. Auch er wurde einstimmig gewählt. Wilke Neemann ist Lohnunternehmer aus dem ostfriesischen Großefehn und seit 2021 im Jungen BLU aktiv.
Und um den Reigen der Neuwahlen zu vervollständigen, wurde in einer eigenen Sitzung im Anschluss an den ersten Teil der Delegiertentagung auch das Präsidium des BLU-Bildungswerks neu gewählt. Einstimmige Bestätigung im Amt erhielten Präsident Stefan Marx sowie Saskia Thun. Klaus Pentzlin als bisher dritter im Bunde stand nicht zur Wiederwahl. Seinen Platz nimmt künftig BLU-Präsident Rainer Strompen ein – er erhielt ebenso die uneingeschränkte Zustimmung.
Haushalt mit Überschuss
Die Einmütigkeit der Versammlung setzte sich genauso beim eher trockenen, aber gemäß der Verbandsregularien unerlässlichen Thema Haushalt fort. Die vom BLU-Geschäftsführer Dr. Martin Wesenberg vorgetragenen Zahlenwerke für den BLU-Haushalt 2024 wiesen einen Überschuss aus, was erwartungsgemäß uneingeschränkte Zustimmung der Anwesenden erhielt, verbunden mit entsprechender Entlastung des Präsidiums und der Geschäftsstelle.
Die Zahlen waren zuvor von den Kassenprüfern Jessica Otten und Klaus Feistmann durchleuchtet und für einwandfrei erklärt worden. In diesem Zusammenhang unterstrich Dr. Wesenberg auch die Bedeutung der Fördermitglieder für den Verband und seine Arbeit.
Der Haushaltsentwurf für das laufende Jahr 2025 orientierte sich im Prinzip an den Vorjahreswerten, wobei angesichts der Kosten der anstehenden Agritechncia mit einem deutlich kleinere Überschuss zu rechnen sei. Da Jessica Otten turnusgemäß nach zwei Jahren die Aufgabe der Kassenprüfung abgab, berief und wählte die Versammlung einstimmig Katharina Lingemann als Nachfolgerin.
Aus der Verbandsarbeit
Sehr vielfältig waren die Berichte der Geschäftsstelle zu aktuellen Themen der Verbandsarbeit. Dazu gehört nach Aussage Dr. Wesenbergs u.a. das sogenannte Energieeffizienzgesetz, demzufolge auch Lohnunternehmen ab Mitte 2025 verpflichtet sind, ein Energiemanagementsystem zu etablieren und sich zertifizieren zu lassen. Die Kosten dessen variieren in Abhängigkeit vom Energieverbrauch, was sich in Lohnunternehmen meist primär auf den Dieselverbrauch bezieht. Der Verband bemüht sich einerseits um Information der Mitglieder, andererseits jedoch auch in Abstimmung mit anderen Verbänden, auf der politischen Ebene die Folgen dieses noch von der „Ampel“-Regierung angeschobenen Gesetzes abzumildern. Erkennbar sei jedoch, dass zumindest öffentliche Auftraggeber bei Ausschreibungen derartige Zertifikate voraussetzen.
Dr. Martin Wesenberg sowie die Rechtsreferenten Pirko Renftel und Sebastian Persinski berichteten über weitere Themen, etwa dem Stand der Lohntarifverhandlungen und aktuellen Erkenntnissen rund um das Thema Arbeitszeitdokumentation. So scheint es nach BLU-Beobachtung mehr Kontrollen der Gewerbeaufsichtsämter zu geben, die zudem bei Verstößen höhere Bußgelder verhängen, etwa bzgl. der Arbeitszeitdokumentation und Pausenzeiten. Diese Bußgelder können erheblich ausfallen und im Maximum fünfstellige Beträge erreichen.
Einen weiteren Diskussionspunkt bildete die betriebswirtschaftliche Beratung. Die ursprünglich gesetzten Ziele der BB Agrarservice Consulting wurden nach Aussage des BLU-Präsidenten nicht erreicht. Mittlerweile hat der BLU seine Anteile an dieser Gesellschaft verkauft. Der seitens des Verbandes initiierte Betriebsvergleich habe auch nicht die erhoffte Resonanz gefunden.
Daher setze die Geschäftsstelle nun auf eine Kooperation mit dem Landesverband Schleswig-Holstein, dessen sehr erfolgreiches Konzept auch für BLU-Mitgliedsbetriebe aus anderen Bundesländern zu öffnen. Dies stehe noch am Anfang, aber erste Betriebe aus Niedersachsen und Mecklenburg- Vorpommern haben bereits Interesse bekundet.
In der Anlaufphase befindet sich auch die zur DeLuTa offiziell vorgestellte Branchenlösung „LU Care“. BLU-Geschäftsführer Dr. Hartmut Matthes berichtete von Gesprächen mit dem Bundesverband LandBauTechnik, der zusammen mit der Signal Iduna schon vor dem BLU ein ähnliches Konzept initiiert habe und wo die Angebote nach anfänglich z.hem Start mittlerweile genutzt würden. Wichtig sei, dass alle Mandatstr.ger auf allen Ebenen der LU-Verbandsorganisation proaktiv für dieses Konzept werben, da es zweifelsfrei große Vorteile für Mitglieder und deren Mitarbeitende biete, so Dr. Hartmut Matthes.
Darüber hinaus berichtete er über das Verbändenetzwerk, dessen Teil der BLU ist und mit dessen Hilfe politische Initiativen in sehr unterschiedliche
Richtungen ergriffen werden, um die Position des BLU zu verdeutlichen und im Optimalfall Anteil an Gestaltung etwa von Gesetzen und/oder gesellschaftlichen Diskussionen zu haben. Aktuelle „Baustellen“ sind demzufolge zurzeit u.a. der Data-Act, die Dokumentation von Nachhaltigkeitskriterien in Wertschöpfungsketten und die Alternativen Antriebe.
BLU-Bildungswerk
Traditionell gehören Bericht und aktuelle Themen des BLU-Bildungswerks ebenfalls zur Tagesordnung der Delegiertentagung. Die Regularien waren überschaubar und verliefen reibungslos, wie etwa die Kassenprüfung durch Fabian Tillmann und Martin Oberender, die Genehmigung des Haushalts 2024 inklusive einstimmiger Entlastung von Präsidium und Geschäftsstelle und Genehmigung des Voranschlags für 2025. Dr. Wesenberg gab außerdem einen Überblick zur aktuellen Situation der Aus- und Weiterbildung und wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die bundesweite Qualifikation zur Fachkraft Agrarservice vor 20 Jahren offiziell starten konnte. Seitdem absolvierten rund 3.500 junge Menschen diese Qualifikation, derzeit etwa 820 über alle drei Lehrjahre hinweg.
Hinzu kamen gut 500 Agrarservicemeister seit dem Start dieses Weiterbildungsangebots vor 15 Jahren. Gegenwärtig liegt die Zahl der drei Schulungsstandorte Nienburg, Haus Riswick und Triesdorf bei zusammen etwa 40, wobei in NRW nur im zweijährigen Turnus ein Kurs angeboten werden könne. Als bedenklich bezeichnete der Geschäftsführer die sinkende Zahl der Schulabgänger – seit 2014 rund 13 % weniger. Hinzu komme die unverändert wachsende Zahl Abiturienten sowie der vorzeitigen Schulabbrecher, was das Potenzial für die FAS-Ausbildung zus.tzlich einschränke, die sich weitestgehend aus Haupt-, Real- und Oberschülern rekrutiere.
Mitgliederbetreuung
Auf Nachfrage aus der Delegiertenrunde berichteten Dirk Hasse und Manfred Hartinger von ihren Gesprächen in den Mitgliedsbetrieben. Das Konzept der aktiven Kontaktaufnahme habe sich sehr bewährt. Außerdem zeige sich, dass offensichtlich die „Hemmschwelle“ der Kontaktaufnahme seitens der Mitglieder zum Außendienst geringer sei als zur BLU-Geschäftsstelle, so Dirk Hasse. Und Manfred Hartinger ergänzte, dass der proaktive Kontakt sowie Gespräche über die Verbandsangebote sehr positiv bewertet werden. Die Erfahrung zeige, dass vielen Mitgliedern die Bandbreite der Angebote und die Tätigkeiten des Verbandes trotz vielfältiger Kommunikation nicht immer bewusst sei.
Es sei wichtig, dass der Mehrwert einer BLUMitgliedschaft noch intensiver sicht- und spürbar werde, so seine Erfahrung.
Zu den aktuell drängendsten Themen der Betriebe gehören nach Wahrnehmung des Außendienstes u.a. die Betriebsübergabe mit allen Facetten der finanziellen, juristischen, vor allem aber der familiär-zwischenmenschlichen Aspekte, die Mitarbeiterbindung und -motivation, die Folgen des landwirtschaftlichen Strukturwandels, der Wettbewerbsdruck und die Suche nach neuen Tätigkeitsbereichen wie z.B. au.erlandwirtschaftlichen Dienstleistungen.
Als Termin für die nächste Delegiertentagung wurden der 10. und 11. März 2026 festgelegt.
Jens Noordhof,
Redaktion LOHNUNTERNEHMEN
Fotos: Noordhof
Zu den wichtigsten Tagesordnungspunkten der BLU-Delegiertenversammlung Mitte März geh.öten zweifelsfrei die Neuwahlen. Daran mangelte es beim diesjährigen Treffen nicht. Ein sicher emotionaler Moment entstand, als sich Andrea van Eijden von den Delegierten aus ihrem Amt als Vizepräsidentin verabschiedete.
Zehn Jahre war sie Teil des BLU-Pr.äidiums, den größten Teil davon als Präsidentin der Landesgruppe Niedersachsen. Das niedersächsische Präsidentenamt übergab sie bereits 2022 an Karl-Heinz Neemann, nun stand die Nachfolge auf Bundesebene an. Im Zuge dessen berief die Versammlung Dirk Hasse einstimmig als neues Mitglied des BLU-Präsidiums und als Vizepräsident. Dirk Hasse ist Lohnunternehmer in Heeßen im niedersächsischen Landkreis Schaumburg. Im
Verband ist er seit 1997 aktiv, seit 2016 auch im Präsidium der Landesgruppe Niedersachsen, deren Vizepräsident er seit 2021 ist.
Darüber hinaus stimmten die Delegierten der Erweiterung des Präsidiums um einen Platz auf nun sieben zu – ebenfalls einstimmig bei einer Enthaltung. Dieser Platz ist dem Jungen BLU vorbehalten. Erster Mandatsträger in dieser Funktion ist Wilke Neemann. Auch er wurde einstimmig gewählt. Wilke Neemann ist Lohnunternehmer aus dem ostfriesischen Großefehn und seit 2021 im Jungen BLU aktiv.
Und um den Reigen der Neuwahlen zu vervollständigen, wurde in einer eigenen Sitzung im Anschluss an den ersten Teil der Delegiertentagung auch das Präsidium des BLU-Bildungswerks neu gewählt. Einstimmige Bestätigung im Amt erhielten Präsident Stefan Marx sowie Saskia Thun. Klaus Pentzlin als bisher dritter im Bunde stand nicht zur Wiederwahl. Seinen Platz nimmt künftig BLU-Präsident Rainer Strompen ein – er erhielt ebenso die uneingeschränkte Zustimmung.
Haushalt mit Überschuss
Die Einmütigkeit der Versammlung setzte sich genauso beim eher trockenen, aber gemäß der Verbandsregularien unerlässlichen Thema Haushalt fort. Die vom BLU-Geschäftsführer Dr. Martin Wesenberg vorgetragenen Zahlenwerke für den BLU-Haushalt 2024 wiesen einen Überschuss aus, was erwartungsgemäß uneingeschränkte Zustimmung der Anwesenden erhielt, verbunden mit entsprechender Entlastung des Präsidiums und der Geschäftsstelle.
Die Zahlen waren zuvor von den Kassenprüfern Jessica Otten und Klaus Feistmann durchleuchtet und für einwandfrei erklärt worden. In diesem Zusammenhang unterstrich Dr. Wesenberg auch die Bedeutung der Fördermitglieder für den Verband und seine Arbeit.
Der Haushaltsentwurf für das laufende Jahr 2025 orientierte sich im Prinzip an den Vorjahreswerten, wobei angesichts der Kosten der anstehenden Agritechncia mit einem deutlich kleinere Überschuss zu rechnen sei. Da Jessica Otten turnusgemäß nach zwei Jahren die Aufgabe der Kassenprüfung abgab, berief und wählte die Versammlung einstimmig Katharina Lingemann als Nachfolgerin.
Aus der Verbandsarbeit
Sehr vielfältig waren die Berichte der Geschäftsstelle zu aktuellen Themen der Verbandsarbeit. Dazu gehört nach Aussage Dr. Wesenbergs u.a. das sogenannte Energieeffizienzgesetz, demzufolge auch Lohnunternehmen ab Mitte 2025 verpflichtet sind, ein Energiemanagementsystem zu etablieren und sich zertifizieren zu lassen. Die Kosten dessen variieren in Abhängigkeit vom Energieverbrauch, was sich in Lohnunternehmen meist primär auf den Dieselverbrauch bezieht. Der Verband bemüht sich einerseits um Information der Mitglieder, andererseits jedoch auch in Abstimmung mit anderen Verbänden, auf der politischen Ebene die Folgen dieses noch von der „Ampel“-Regierung angeschobenen Gesetzes abzumildern. Erkennbar sei jedoch, dass zumindest öffentliche Auftraggeber bei Ausschreibungen derartige Zertifikate voraussetzen.
Dr. Martin Wesenberg sowie die Rechtsreferenten Pirko Renftel und Sebastian Persinski berichteten über weitere Themen, etwa dem Stand der Lohntarifverhandlungen und aktuellen Erkenntnissen rund um das Thema Arbeitszeitdokumentation. So scheint es nach BLU-Beobachtung mehr Kontrollen der Gewerbeaufsichtsämter zu geben, die zudem bei Verstößen höhere Bußgelder verhängen, etwa bzgl. der Arbeitszeitdokumentation und Pausenzeiten. Diese Bußgelder können erheblich ausfallen und im Maximum fünfstellige Beträge erreichen.
Einen weiteren Diskussionspunkt bildete die betriebswirtschaftliche Beratung. Die ursprünglich gesetzten Ziele der BB Agrarservice Consulting wurden nach Aussage des BLU-Präsidenten nicht erreicht. Mittlerweile hat der BLU seine Anteile an dieser Gesellschaft verkauft. Der seitens des Verbandes initiierte Betriebsvergleich habe auch nicht die erhoffte Resonanz gefunden.
Daher setze die Geschäftsstelle nun auf eine Kooperation mit dem Landesverband Schleswig-Holstein, dessen sehr erfolgreiches Konzept auch für BLU-Mitgliedsbetriebe aus anderen Bundesländern zu öffnen. Dies stehe noch am Anfang, aber erste Betriebe aus Niedersachsen und Mecklenburg- Vorpommern haben bereits Interesse bekundet.
In der Anlaufphase befindet sich auch die zur DeLuTa offiziell vorgestellte Branchenlösung „LU Care“. BLU-Geschäftsführer Dr. Hartmut Matthes berichtete von Gesprächen mit dem Bundesverband LandBauTechnik, der zusammen mit der Signal Iduna schon vor dem BLU ein ähnliches Konzept initiiert habe und wo die Angebote nach anfänglich z.hem Start mittlerweile genutzt würden. Wichtig sei, dass alle Mandatstr.ger auf allen Ebenen der LU-Verbandsorganisation proaktiv für dieses Konzept werben, da es zweifelsfrei große Vorteile für Mitglieder und deren Mitarbeitende biete, so Dr. Hartmut Matthes.
Darüber hinaus berichtete er über das Verbändenetzwerk, dessen Teil der BLU ist und mit dessen Hilfe politische Initiativen in sehr unterschiedliche
Richtungen ergriffen werden, um die Position des BLU zu verdeutlichen und im Optimalfall Anteil an Gestaltung etwa von Gesetzen und/oder gesellschaftlichen Diskussionen zu haben. Aktuelle „Baustellen“ sind demzufolge zurzeit u.a. der Data-Act, die Dokumentation von Nachhaltigkeitskriterien in Wertschöpfungsketten und die Alternativen Antriebe.
BLU-Bildungswerk
Traditionell gehören Bericht und aktuelle Themen des BLU-Bildungswerks ebenfalls zur Tagesordnung der Delegiertentagung. Die Regularien waren überschaubar und verliefen reibungslos, wie etwa die Kassenprüfung durch Fabian Tillmann und Martin Oberender, die Genehmigung des Haushalts 2024 inklusive einstimmiger Entlastung von Präsidium und Geschäftsstelle und Genehmigung des Voranschlags für 2025. Dr. Wesenberg gab außerdem einen Überblick zur aktuellen Situation der Aus- und Weiterbildung und wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die bundesweite Qualifikation zur Fachkraft Agrarservice vor 20 Jahren offiziell starten konnte. Seitdem absolvierten rund 3.500 junge Menschen diese Qualifikation, derzeit etwa 820 über alle drei Lehrjahre hinweg.
Hinzu kamen gut 500 Agrarservicemeister seit dem Start dieses Weiterbildungsangebots vor 15 Jahren. Gegenwärtig liegt die Zahl der drei Schulungsstandorte Nienburg, Haus Riswick und Triesdorf bei zusammen etwa 40, wobei in NRW nur im zweijährigen Turnus ein Kurs angeboten werden könne. Als bedenklich bezeichnete der Geschäftsführer die sinkende Zahl der Schulabgänger – seit 2014 rund 13 % weniger. Hinzu komme die unverändert wachsende Zahl Abiturienten sowie der vorzeitigen Schulabbrecher, was das Potenzial für die FAS-Ausbildung zus.tzlich einschränke, die sich weitestgehend aus Haupt-, Real- und Oberschülern rekrutiere.
Mitgliederbetreuung
Auf Nachfrage aus der Delegiertenrunde berichteten Dirk Hasse und Manfred Hartinger von ihren Gesprächen in den Mitgliedsbetrieben. Das Konzept der aktiven Kontaktaufnahme habe sich sehr bewährt. Außerdem zeige sich, dass offensichtlich die „Hemmschwelle“ der Kontaktaufnahme seitens der Mitglieder zum Außendienst geringer sei als zur BLU-Geschäftsstelle, so Dirk Hasse. Und Manfred Hartinger ergänzte, dass der proaktive Kontakt sowie Gespräche über die Verbandsangebote sehr positiv bewertet werden. Die Erfahrung zeige, dass vielen Mitgliedern die Bandbreite der Angebote und die Tätigkeiten des Verbandes trotz vielfältiger Kommunikation nicht immer bewusst sei.
Es sei wichtig, dass der Mehrwert einer BLUMitgliedschaft noch intensiver sicht- und spürbar werde, so seine Erfahrung.
Zu den aktuell drängendsten Themen der Betriebe gehören nach Wahrnehmung des Außendienstes u.a. die Betriebsübergabe mit allen Facetten der finanziellen, juristischen, vor allem aber der familiär-zwischenmenschlichen Aspekte, die Mitarbeiterbindung und -motivation, die Folgen des landwirtschaftlichen Strukturwandels, der Wettbewerbsdruck und die Suche nach neuen Tätigkeitsbereichen wie z.B. au.erlandwirtschaftlichen Dienstleistungen.
Als Termin für die nächste Delegiertentagung wurden der 10. und 11. März 2026 festgelegt.
Jens Noordhof,
Redaktion LOHNUNTERNEHMEN
Fotos: Noordhof