06.06.2023
Getreideernte 2023 - Lohndrusch wirtschaftlich gestalten!
Die Getreideernte bzw. der Lohndrusch hat für viele Lohnunternehmen eine lange Tradition. Mit dem ersten „Drescher“ fing es in vielen Betrieben in den 60er und 70er Jahren an. Zwischenzeitlich haben verschiedene Lohnunternehmen ihre Druschflotte auf 10 und mehr Maschinen anwachsen lassen, andere haben sich aus der Getreideernte komplett „verabschiedet“.
Die Arbeitspreise verharren seit vielen Jahren auf einem (zu) niedrigen Niveau, die Wetterabhängigkeit ist so hoch wie in fast keinem anderen Arbeitsfeld und die Erntekampagnen sind kurz.
„Lohndrescher“ stehen in einem hart umkämpften Markt starken Wettbewerbern aus den eigenen Reihen, aber auch aus landwirtschaftlichen Betrieben gegenüber. Ackerbaubetriebe investieren in die Eigenmechanisierung, wenn Personal und Kapital vorhanden sind und eine „halbwegs“ Auslastung möglich ist. Die Hauptargumente Wartekosten, Wetterrisiko und Steuerlast sind bekannt.
Die gute Ertragslage in der Landwirtschaft hat sicherlich auch eine entsprechende Wirkung auf die Maschinenpreise. Den Lohnunternehmen laufen auf der einen Seite die Kosten (Maschinen, Energie, Personal) davon, auf der anderen Seite sind die für eine Kostensenkung erforderlichen Steigerungen in der Saisonleistung (Stunden bzw. Hektar) schwer zu realisieren, den vielerorts ist nach 12 – 15 Erntetagen „Feierabend“.
Im Vergleich zu anderen Arbeitsverfahren ist das Besondere in der Getreideernte zudem, dass die Erntetechnik aufgrund ihrer technischen Reife prinzipiell sehr lange genutzt werden kann (>20 Jahre) und Mietmaschinen den Druck noch verstärken. Außerdem verkürzt der zunehmende Winterweizenanteil das Erntezeitfenster.
Folgende Berechnung der Verfahrenskosten zeigt, welchen Einfluss der Parameter „Saisonleistung“ auf die Höhe der Maschinenkosten bei einem Mähdrescher der mittleren Leistungsklasse hat. Die Berechnungen erfolgen unter Berücksichtigung eines Anschaffungspreises von netto 350.000 €, einer betrieblichen Nutzungsdauer von 15 Jahren und eines Dieselverbrauchs von 50 Litern / Stunde. Der prognostizierte Restwert variiert in Abhängigkeit von der Saisonleistung.
Verfahrenskosten Mähdrescher (350 kW, 7,50 m) in Abhängigkeit von der Saisonleistung
Die Tabelle zeigt erwartungsgemäß, dass mit zunehmender Saisonleistung die Verfahrenskosten pro Stunde im Mähdrusch in die Degression kommen. Bei den Maschinenkosten werden entsprechend der Jahresleistung unterschiedliche Restwerte und Reparaturkosten einkalkuliert. Der Mähdrescher verursacht in unserem Beispiel Verfahrenskosten zwischen 309 € und 401 € pro Betriebsstunde je nach Auslastung. Bei einer Flächenleistung von 2 – 2,5 ha pro Stunde resultieren daraus Gesamtkosten in Höhe von 124 – 201 € pro Hektar. Der Drusch von Körnermais bringt über zusätzliche Arbeitsstunden mehr Umsatz, erfordert aber einen zusätzlichen Pflückvorsatz und beansprucht auch die Maschine stärker als die Getreideernte.
Zwischen günstigster und teuerster Variante liegen in diesem Beispiel bereits „Welten“! Ungünstige Strukturbedingungen können diese Kosten noch erheblich in die Höhe treiben:
Die Flächenleistung kann auf kleinen Flächen deutlich (!) abnehmen. Dazu können ein mehrfacher An- und Abbau des Schneidwerks sowie weitere Fahrtwege kommen. Die Wegekosten eines Dreschers können „locker“ 5 € pro Kilometer erreichen. Ungünstige Bedingungen führen zwangsläufig zu Druschkosten von weit über 200 € / ha, die nach hinlänglichen Erfahrungen preislich kaum am Markt durchzusetzen sind.
Personal
Die Getreideernte erfordert einen hohen Personaleinsatz. In vielen Betrieben werden die Lücken durch Aushilfskräfte, i. d. R. Minijobber geschlossen. Bundesweit divergiert das Lohnniveau deutlich, trotzdem geben die beispielhaften Berechnungen für einen festen Mitarbeiter mit Sozialversicherungspflicht (entspricht dem Ecklohn im aktuellen Lohntarifvertrag IG BAU) und einen Minijobber (520 €) einen Eindruck wieder.
Die Personalkosten „auf der Maschine“ erreichen zum einen durch Sozialversicherung, Berufsgenossenschaft und Finanzamt, darüber hinaus durch Nebenzeiten und verkaufte Stunden des Mitarbeiters (Produktivität) hohe Beträge. Der Vorteil eines Minijobbers liegt vorrangig darin begründet, dass er i.d.R. nur bei Bedarf im Betrieb ist und daher entsprechend geringe Nebenzeiten verursacht.
Kalkulation mit den Excel-Programmen vom BLU
Der BLU stellt auf seiner Website www.lohnunternehmen.de nach wie vor die Kalkulationshilfe „LU-Manager“ seinen Mitgliedsbetrieben zur Verfügung. Darüber hinaus steht mit dem BLU-Investplaner für Mähdrescher eine weitere Entscheidungshilfe für den Lohndrusch bereit. Kalkulatorische Grundlage des Investplaners ist die Berechnung des Jahresumsatzes für die Erntemaschine. Dieser sich aus der Erntefläche multipliziert mit dem zu erzielenden Druschpreis vor Ort. Nach Abzug der variablen Maschinen- (Diesel, Reparatur), Personal- und Geschäftskosten verbleibt der Deckungsbeitrag der Festkosten. Nach Eingabe der betrieblichen Planzahlen für Anschaffung, Restwert, Nutzungsdauer, Zins, Versicherung und Unterbringung zeigt das Ergebnis die Wirtschaftlichkeit der Maschine bzw. die Grenzwerte für alle relevanten Parameter zwischen einer unwirtschaftlichen bzw. wirtschaftlichen Investition (Gewinnschwelle oder Break-even-point). Anders ausgedrückt werden unter der Vorgabe mit dem Mähdrescher Geld zu verdienen die Fragen beantwortet:
a) Wieviel darf ich investieren?
b) Wie lange muss ich die Maschine einsetzen?
c) Welchen Restwert muss ich erzielen?
d) Welchen Druschpreis muss ich haben?
e) Welche Fläche muss ich jährlich abernten?
Wichtige Informationen, die insbesondere vor der Kaufentscheidung zu beachten sind. Bekanntlich treiben die weltweiten Krisen der jüngeren Vergangenheit die Preise für Landtechnik in die Höhe.
Schlussbetrachtung
Die gewählten Rechenbeispiele erheben selbstverständlich nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Sicher ist aber, dass sich die Kosten des Mähdreschens in der jüngeren Vergangenheit enorm verteuert haben – diese Feststellung gilt für Lohnunternehmen und Landwirte gleichermaßen. In den letzten 8 Jahren ist das Lohnniveau um mindestens 25 % gestiegen und der Preis für „unseren“ Mähdrescher um mindestens 50 % bzw. die Kosten für Dieselkraftstoff (zumindest zeitweise) um etwa 100 % teurer geworden!
Lohnunternehmer wollen und müssen auch mit dem Mähdreschen Geld verdienen! Das bedeutet, dass auf die hier dargestellten Kosten 5 – 10 % Gewinnzuschlag zu erheben ist. Die Berechnung exakter Werte ist mit den Kalkulationsprogrammen des BLU einfach und schnell möglich.
In der Diskussion mit den Kunden über Eigenmechanisierung, Arbeitspreis und Termindruck ist Verständnis für die Perspektive des anderen angebracht. Natürlich eröffnet der eigene Mähdrescher dem Landwirt prinzipiell gute Möglichkeiten, die besten Druschzeiten in der Ernte optimal auszunutzen. Allerdings kann dieser Vorteil auch seinen Preis in höheren Verfahrenskosten der Erntemaschine finden. Günstige Verfahrenskosten sind - wie unsere Berechnungen zeigen – nur durch eine entsprechend hohe Auslastung zu erreichen, die aber auch in der Eigenmechanisierung zu höheren Getreidefeuchten mit den unerwünschten Trocknungskosten führen kann. Außerdem ist zwingende Voraussetzung für die Eigenmechanisierung, dass betriebsseitig ein qualifizierter Drescherfahrer zur Verfügung stehen muss.
Beim Lohndrusch ist hingegen nicht nur die Höhe des Arbeitspreis zwingend anzupassen, sondern auch die Frage nach einer faireren Form der Abrechnung zu diskutieren. Einflussgrößen, wie z. b. Tageszeit, Flächen- und Betriebsstruktur und Kornertrag, sind kostenbestimmend, werden in der Praxis aber äußerst selten für die Preisgestaltung herangezogen. Darüber hinaus sind Kornfeuchte und Getreidequalitäten wichtige Größen in der Bewertung eines optimal terminierten Mähdreschereinsatzes.
Auch in der Getreideernte sind Lohnunternehmer wichtige Partner der modernen Landwirtschaft. Derzeit sind viele Ansatzpunkte zu erkennen, die eine effizientere Zusammenarbeit zwischen Dienstleister und Landwirt ermöglichen. In wachsenden Ackerbaustrukturen werden in der Ernte hohe Anforderungen an die Schlagkraft und Einsatzsicherheit der Mähdrescher gestellt. Darüber hinaus entscheidet in dieser Arbeitsspitze insbesondere das vorhandene (oder immer häufiger nicht vorhandene) qualifizierte Personal über Eigenmechanisierung oder Lohndrusch.
Die Arbeitspreise verharren seit vielen Jahren auf einem (zu) niedrigen Niveau, die Wetterabhängigkeit ist so hoch wie in fast keinem anderen Arbeitsfeld und die Erntekampagnen sind kurz.
„Lohndrescher“ stehen in einem hart umkämpften Markt starken Wettbewerbern aus den eigenen Reihen, aber auch aus landwirtschaftlichen Betrieben gegenüber. Ackerbaubetriebe investieren in die Eigenmechanisierung, wenn Personal und Kapital vorhanden sind und eine „halbwegs“ Auslastung möglich ist. Die Hauptargumente Wartekosten, Wetterrisiko und Steuerlast sind bekannt.
Die gute Ertragslage in der Landwirtschaft hat sicherlich auch eine entsprechende Wirkung auf die Maschinenpreise. Den Lohnunternehmen laufen auf der einen Seite die Kosten (Maschinen, Energie, Personal) davon, auf der anderen Seite sind die für eine Kostensenkung erforderlichen Steigerungen in der Saisonleistung (Stunden bzw. Hektar) schwer zu realisieren, den vielerorts ist nach 12 – 15 Erntetagen „Feierabend“.
Im Vergleich zu anderen Arbeitsverfahren ist das Besondere in der Getreideernte zudem, dass die Erntetechnik aufgrund ihrer technischen Reife prinzipiell sehr lange genutzt werden kann (>20 Jahre) und Mietmaschinen den Druck noch verstärken. Außerdem verkürzt der zunehmende Winterweizenanteil das Erntezeitfenster.
Folgende Berechnung der Verfahrenskosten zeigt, welchen Einfluss der Parameter „Saisonleistung“ auf die Höhe der Maschinenkosten bei einem Mähdrescher der mittleren Leistungsklasse hat. Die Berechnungen erfolgen unter Berücksichtigung eines Anschaffungspreises von netto 350.000 €, einer betrieblichen Nutzungsdauer von 15 Jahren und eines Dieselverbrauchs von 50 Litern / Stunde. Der prognostizierte Restwert variiert in Abhängigkeit von der Saisonleistung.
Verfahrenskosten Mähdrescher (350 kW, 7,50 m) in Abhängigkeit von der Saisonleistung
Saisonleistung | 100 h | 125 h | 150 h | 175 h |
Maschinenkosten | 340 €/h | 300 €/h | 272 €/h | 252 €/h |
Personalkosten | 36 € / h | 36 € / h | 36 € / h | 36 € / h |
Geschäftskosten
(Einsatzplanung, Unterbringung, etc.) |
25 €/h | 23 €/h | 22 €/h | 21 €/h |
Gesamtkosten | 401 € /h | 359 € / h | 330 € / h | 309 € / h |
Die Tabelle zeigt erwartungsgemäß, dass mit zunehmender Saisonleistung die Verfahrenskosten pro Stunde im Mähdrusch in die Degression kommen. Bei den Maschinenkosten werden entsprechend der Jahresleistung unterschiedliche Restwerte und Reparaturkosten einkalkuliert. Der Mähdrescher verursacht in unserem Beispiel Verfahrenskosten zwischen 309 € und 401 € pro Betriebsstunde je nach Auslastung. Bei einer Flächenleistung von 2 – 2,5 ha pro Stunde resultieren daraus Gesamtkosten in Höhe von 124 – 201 € pro Hektar. Der Drusch von Körnermais bringt über zusätzliche Arbeitsstunden mehr Umsatz, erfordert aber einen zusätzlichen Pflückvorsatz und beansprucht auch die Maschine stärker als die Getreideernte.
Zwischen günstigster und teuerster Variante liegen in diesem Beispiel bereits „Welten“! Ungünstige Strukturbedingungen können diese Kosten noch erheblich in die Höhe treiben:
Die Flächenleistung kann auf kleinen Flächen deutlich (!) abnehmen. Dazu können ein mehrfacher An- und Abbau des Schneidwerks sowie weitere Fahrtwege kommen. Die Wegekosten eines Dreschers können „locker“ 5 € pro Kilometer erreichen. Ungünstige Bedingungen führen zwangsläufig zu Druschkosten von weit über 200 € / ha, die nach hinlänglichen Erfahrungen preislich kaum am Markt durchzusetzen sind.
Personal
Die Getreideernte erfordert einen hohen Personaleinsatz. In vielen Betrieben werden die Lücken durch Aushilfskräfte, i. d. R. Minijobber geschlossen. Bundesweit divergiert das Lohnniveau deutlich, trotzdem geben die beispielhaften Berechnungen für einen festen Mitarbeiter mit Sozialversicherungspflicht (entspricht dem Ecklohn im aktuellen Lohntarifvertrag IG BAU) und einen Minijobber (520 €) einen Eindruck wieder.
Die Personalkosten „auf der Maschine“ erreichen zum einen durch Sozialversicherung, Berufsgenossenschaft und Finanzamt, darüber hinaus durch Nebenzeiten und verkaufte Stunden des Mitarbeiters (Produktivität) hohe Beträge. Der Vorteil eines Minijobbers liegt vorrangig darin begründet, dass er i.d.R. nur bei Bedarf im Betrieb ist und daher entsprechend geringe Nebenzeiten verursacht.
Status |
Arbeitnehmer (Vollzeit mit SV-Pflicht) |
Minijobber (520 €) |
Bruttolohn | 15,40 € / h | 14,00 € / h |
SV-Beiträge / BG-Beitrag | 3,71 € / h | 4,89 € / h |
Summe | 19,11 € / h | 18,89 € / h |
Kosten bei Anwesenheit | 22,07 € / h | 21,81 € / h |
Produktivität / „Anteil verkaufte Stunden“ | 60 % | 85 % |
Personalkosten „auf der Maschine“ | 36,79 € / h | 25,66 € / h |
Kalkulation mit den Excel-Programmen vom BLU
Der BLU stellt auf seiner Website www.lohnunternehmen.de nach wie vor die Kalkulationshilfe „LU-Manager“ seinen Mitgliedsbetrieben zur Verfügung. Darüber hinaus steht mit dem BLU-Investplaner für Mähdrescher eine weitere Entscheidungshilfe für den Lohndrusch bereit. Kalkulatorische Grundlage des Investplaners ist die Berechnung des Jahresumsatzes für die Erntemaschine. Dieser sich aus der Erntefläche multipliziert mit dem zu erzielenden Druschpreis vor Ort. Nach Abzug der variablen Maschinen- (Diesel, Reparatur), Personal- und Geschäftskosten verbleibt der Deckungsbeitrag der Festkosten. Nach Eingabe der betrieblichen Planzahlen für Anschaffung, Restwert, Nutzungsdauer, Zins, Versicherung und Unterbringung zeigt das Ergebnis die Wirtschaftlichkeit der Maschine bzw. die Grenzwerte für alle relevanten Parameter zwischen einer unwirtschaftlichen bzw. wirtschaftlichen Investition (Gewinnschwelle oder Break-even-point). Anders ausgedrückt werden unter der Vorgabe mit dem Mähdrescher Geld zu verdienen die Fragen beantwortet:
a) Wieviel darf ich investieren?
b) Wie lange muss ich die Maschine einsetzen?
c) Welchen Restwert muss ich erzielen?
d) Welchen Druschpreis muss ich haben?
e) Welche Fläche muss ich jährlich abernten?
Wichtige Informationen, die insbesondere vor der Kaufentscheidung zu beachten sind. Bekanntlich treiben die weltweiten Krisen der jüngeren Vergangenheit die Preise für Landtechnik in die Höhe.
Schlussbetrachtung
Die gewählten Rechenbeispiele erheben selbstverständlich nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Sicher ist aber, dass sich die Kosten des Mähdreschens in der jüngeren Vergangenheit enorm verteuert haben – diese Feststellung gilt für Lohnunternehmen und Landwirte gleichermaßen. In den letzten 8 Jahren ist das Lohnniveau um mindestens 25 % gestiegen und der Preis für „unseren“ Mähdrescher um mindestens 50 % bzw. die Kosten für Dieselkraftstoff (zumindest zeitweise) um etwa 100 % teurer geworden!
Lohnunternehmer wollen und müssen auch mit dem Mähdreschen Geld verdienen! Das bedeutet, dass auf die hier dargestellten Kosten 5 – 10 % Gewinnzuschlag zu erheben ist. Die Berechnung exakter Werte ist mit den Kalkulationsprogrammen des BLU einfach und schnell möglich.
In der Diskussion mit den Kunden über Eigenmechanisierung, Arbeitspreis und Termindruck ist Verständnis für die Perspektive des anderen angebracht. Natürlich eröffnet der eigene Mähdrescher dem Landwirt prinzipiell gute Möglichkeiten, die besten Druschzeiten in der Ernte optimal auszunutzen. Allerdings kann dieser Vorteil auch seinen Preis in höheren Verfahrenskosten der Erntemaschine finden. Günstige Verfahrenskosten sind - wie unsere Berechnungen zeigen – nur durch eine entsprechend hohe Auslastung zu erreichen, die aber auch in der Eigenmechanisierung zu höheren Getreidefeuchten mit den unerwünschten Trocknungskosten führen kann. Außerdem ist zwingende Voraussetzung für die Eigenmechanisierung, dass betriebsseitig ein qualifizierter Drescherfahrer zur Verfügung stehen muss.
Beim Lohndrusch ist hingegen nicht nur die Höhe des Arbeitspreis zwingend anzupassen, sondern auch die Frage nach einer faireren Form der Abrechnung zu diskutieren. Einflussgrößen, wie z. b. Tageszeit, Flächen- und Betriebsstruktur und Kornertrag, sind kostenbestimmend, werden in der Praxis aber äußerst selten für die Preisgestaltung herangezogen. Darüber hinaus sind Kornfeuchte und Getreidequalitäten wichtige Größen in der Bewertung eines optimal terminierten Mähdreschereinsatzes.
Auch in der Getreideernte sind Lohnunternehmer wichtige Partner der modernen Landwirtschaft. Derzeit sind viele Ansatzpunkte zu erkennen, die eine effizientere Zusammenarbeit zwischen Dienstleister und Landwirt ermöglichen. In wachsenden Ackerbaustrukturen werden in der Ernte hohe Anforderungen an die Schlagkraft und Einsatzsicherheit der Mähdrescher gestellt. Darüber hinaus entscheidet in dieser Arbeitsspitze insbesondere das vorhandene (oder immer häufiger nicht vorhandene) qualifizierte Personal über Eigenmechanisierung oder Lohndrusch.