03.08.2023
Auf Tour durch Dithmarschen
Dieses Jahr fand der LU-Tag des Landesverbands Schleswig-Holstein in Dithmarschen statt. Ca. 140 Personen nahmen teil und ließen sich interessante Einblicke in Bereiche inner- und außerhalb der Branche nicht entgehen.
Morgendlicher Treffpunkt war die erst zwei Jahre alte Werkstatthalle des Lohnbetriebs von Andreas Ruge in Odderade. Hier wurden die Gäste mit einem reichhaltigen Frühstückbuffet empfangen und starteten schonmal in gemütlicher Runde in den Tag. In seiner Begrüßung dankte Hans-Jürgen Kock, Präsident des Landesverbandes Schleswig-Holstein, der Familie Ruge für die Gastfreundschaft, aber auch den Fördernden Mitgliedern, welche die Verpflegung an diesen Tag gesponsert haben. Er freute sich über die hohe Teilnahme, die mit Sicherheit auch mit der Wahl des richtigen Termins und des Programms zusammenhing und bedankte sich in dieser Hinsicht beim Geschäftsführer des Landesverbandes Niels Schäfer und seiner Assistentin Inke Sieh-Petersen. Die Lohnunternehmer würden flexibel und lösungsorientiert arbeiten, führte Hans-Jürgen Kock weiter in seiner Begrüßung aus. Das würde die Branche von anderen Unternehmenszweigen unterscheiden. Das führe dazu, dass die LU-Branche viel im ländlichen Raum bewegen könne – allerdings auch immer auf die Flexibilität der Mitarbeiter angewiesen sei. Anschließend ergriff Andreas Ruge das Wort, stellte kurz das Lohnunternehmen und als Bürgermeister auch den Ort Odderade vor. 1989 gegründet, hat sich das Lohnunternehmen Ruge heute mit seinen elf festangestellten Mitarbeitern vor allem auf landwirtschaftliche Dienstleistungen von der Aussaat, über Pflanzenschutz und Düngung (mineralisch und organisch) bis hin zur Grünfutterernte fokussiert. Vor zwei Jahren wurde darüber hinaus eine GbR mit einem Partner gegründet, über welche zusätzlich Baggerarbeiten
angeboten und Hackschnitzel produziert werden.
„Neue“ und „alte“ Energien
Danach ging es mit den drei bereitstehenden Reisebussen ins 15 km entfernte Meldorf. Dort wurde der erste Erdbeckenwärmespeicher Deutschlands besucht. Vorgestellt und erklärt wurde die Anlage und deren Funktion von Peter Bielenberg, Geschäftsführer der Wärme Infrastruktur Meldorf GmbH (WIMeG).
Ziel sei es, mit dem 45.000 m3 fassenden und isolierten Wasserbecken, die Abwärme einer nahen Druckerei, sowie einer angrenzenden Biogasanlage zu speichern und zukünftig weitere Wärmequellen, wie z.B. Solarthermie zum Aufheizen des Beckens zu nutzen.
Die WIMeg hat sich dafür in Dänemark umgesehen, wo bereits einige dieser Anlagen laufen und mit der Planung des Projektes bereits im Jahr 2018 angefangen. 2024 soll der Betrieb nun starten. Im ersten Schritt sollen vor allem Großabnehmer im nördlichen Teil der Stadt Meldorf über ein noch zu installierendes Fernwärmenetz mit Wärmeenergie versorgt werden, danach das Netz Schritt für Schritt ausgebaut werden.
Nach dieser Reise in die Zukunft ging es ein Stück weit zurück in die Vergangenheit – so fühlte es sich jedenfalls für einige Teilnehmer des LU-Tages an, als es mit den Bussen in das mit NATO-Draht gesicherte Gelände der Ölraffinerie in Heide ging. Aussteigen war nicht erlaubt – fotografieren innerhalb des Geländes auch nicht.
„Vorsichtsmaßnahmen vor Spionage“, erklärte ein Mitarbeiter der Raffinerie als es im Schritttempo über das 187 ha große Gelände ging. Produziert werden hier vor allem Dieselkraftstoffe und Heizöl. Hinzu kommt Kerosin, das zum Großteil für den Hamburger Flughafen bestimmt ist. Insgesamt werden pro Jahr 4,5 Billionen t pro Jahr verarbeitet. Fest angestellt sind ca. 500 Mitarbeiter, die im Vierschicht-Betrieb arbeiten. Hinzu kommen ca. 150 bis 200 Kräfte von Fremdfirmen, die täglich auf dem Gelände sind.
Beeren und Klettern
Nächster Halt war Oesterwurth und die Besichtigung des Betriebes der „Beeren-Brüder GbR“ von Klaus und Frank Thiedemann. Diese bauen Bio- Beeren (hauptsächlich Erdbeeren und Himbeeren) sowie Gemüse im großen Stil an und beliefern damit die großen Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen in Deutschland.
Größter Wettbewerb sei dabei nicht der Biobetrieb aus der Nachbarschaft, sondern die spanische Konkurrenz, die aufgrund des deutlich niedrigeren Lohnniveaus billiger produzieren könne, erklärte Klaus Thiedemann. Nach der Vorstellung der Produktionsabläufe und der Anbauplanung gab es für die Besuchergruppe noch einen kurzen Abstecher zu einem Erdbeerfeld. Hier durften sich alle an den reifen Früchten satt essen, bevor es wieder in die
Busse und weiter nach Hedwigenkoog ging. Dort war bereits die Kaffeetafel inkl. Kuchen im Scheunenkaffee des Majorshofes eingerichtet.
Derzeit wird auf diesem ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieb zusätzlich eine große Kletter- bzw. Boulderhalle eingerichtet, die von den Teilnehmern des LU-Tages schon einmal vorab besichtigt werden konnte.
Das Ziel des Tages gegen 17 Uhr war der Startpunkt – das Lohnunternehmen Ruge. Hier wurden inzwischen alle Hallentore geöffnet, so dass Interessierte den Maschinen- und Gerätepark des Lohnunternehmens in Ruhe begutachten und mit Kollegen fachsimpeln konnten. Zum Anschluss wartete noch ein großes Grillbuffet auf die Gäste.
Björn Anders Lützen,
Redaktion LOHNUNTERNEHMEN
Morgendlicher Treffpunkt war die erst zwei Jahre alte Werkstatthalle des Lohnbetriebs von Andreas Ruge in Odderade. Hier wurden die Gäste mit einem reichhaltigen Frühstückbuffet empfangen und starteten schonmal in gemütlicher Runde in den Tag. In seiner Begrüßung dankte Hans-Jürgen Kock, Präsident des Landesverbandes Schleswig-Holstein, der Familie Ruge für die Gastfreundschaft, aber auch den Fördernden Mitgliedern, welche die Verpflegung an diesen Tag gesponsert haben. Er freute sich über die hohe Teilnahme, die mit Sicherheit auch mit der Wahl des richtigen Termins und des Programms zusammenhing und bedankte sich in dieser Hinsicht beim Geschäftsführer des Landesverbandes Niels Schäfer und seiner Assistentin Inke Sieh-Petersen. Die Lohnunternehmer würden flexibel und lösungsorientiert arbeiten, führte Hans-Jürgen Kock weiter in seiner Begrüßung aus. Das würde die Branche von anderen Unternehmenszweigen unterscheiden. Das führe dazu, dass die LU-Branche viel im ländlichen Raum bewegen könne – allerdings auch immer auf die Flexibilität der Mitarbeiter angewiesen sei. Anschließend ergriff Andreas Ruge das Wort, stellte kurz das Lohnunternehmen und als Bürgermeister auch den Ort Odderade vor. 1989 gegründet, hat sich das Lohnunternehmen Ruge heute mit seinen elf festangestellten Mitarbeitern vor allem auf landwirtschaftliche Dienstleistungen von der Aussaat, über Pflanzenschutz und Düngung (mineralisch und organisch) bis hin zur Grünfutterernte fokussiert. Vor zwei Jahren wurde darüber hinaus eine GbR mit einem Partner gegründet, über welche zusätzlich Baggerarbeiten
angeboten und Hackschnitzel produziert werden.
„Neue“ und „alte“ Energien
Danach ging es mit den drei bereitstehenden Reisebussen ins 15 km entfernte Meldorf. Dort wurde der erste Erdbeckenwärmespeicher Deutschlands besucht. Vorgestellt und erklärt wurde die Anlage und deren Funktion von Peter Bielenberg, Geschäftsführer der Wärme Infrastruktur Meldorf GmbH (WIMeG).
Ziel sei es, mit dem 45.000 m3 fassenden und isolierten Wasserbecken, die Abwärme einer nahen Druckerei, sowie einer angrenzenden Biogasanlage zu speichern und zukünftig weitere Wärmequellen, wie z.B. Solarthermie zum Aufheizen des Beckens zu nutzen.
Die WIMeg hat sich dafür in Dänemark umgesehen, wo bereits einige dieser Anlagen laufen und mit der Planung des Projektes bereits im Jahr 2018 angefangen. 2024 soll der Betrieb nun starten. Im ersten Schritt sollen vor allem Großabnehmer im nördlichen Teil der Stadt Meldorf über ein noch zu installierendes Fernwärmenetz mit Wärmeenergie versorgt werden, danach das Netz Schritt für Schritt ausgebaut werden.
Nach dieser Reise in die Zukunft ging es ein Stück weit zurück in die Vergangenheit – so fühlte es sich jedenfalls für einige Teilnehmer des LU-Tages an, als es mit den Bussen in das mit NATO-Draht gesicherte Gelände der Ölraffinerie in Heide ging. Aussteigen war nicht erlaubt – fotografieren innerhalb des Geländes auch nicht.
„Vorsichtsmaßnahmen vor Spionage“, erklärte ein Mitarbeiter der Raffinerie als es im Schritttempo über das 187 ha große Gelände ging. Produziert werden hier vor allem Dieselkraftstoffe und Heizöl. Hinzu kommt Kerosin, das zum Großteil für den Hamburger Flughafen bestimmt ist. Insgesamt werden pro Jahr 4,5 Billionen t pro Jahr verarbeitet. Fest angestellt sind ca. 500 Mitarbeiter, die im Vierschicht-Betrieb arbeiten. Hinzu kommen ca. 150 bis 200 Kräfte von Fremdfirmen, die täglich auf dem Gelände sind.
Beeren und Klettern
Nächster Halt war Oesterwurth und die Besichtigung des Betriebes der „Beeren-Brüder GbR“ von Klaus und Frank Thiedemann. Diese bauen Bio- Beeren (hauptsächlich Erdbeeren und Himbeeren) sowie Gemüse im großen Stil an und beliefern damit die großen Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen in Deutschland.
Größter Wettbewerb sei dabei nicht der Biobetrieb aus der Nachbarschaft, sondern die spanische Konkurrenz, die aufgrund des deutlich niedrigeren Lohnniveaus billiger produzieren könne, erklärte Klaus Thiedemann. Nach der Vorstellung der Produktionsabläufe und der Anbauplanung gab es für die Besuchergruppe noch einen kurzen Abstecher zu einem Erdbeerfeld. Hier durften sich alle an den reifen Früchten satt essen, bevor es wieder in die
Busse und weiter nach Hedwigenkoog ging. Dort war bereits die Kaffeetafel inkl. Kuchen im Scheunenkaffee des Majorshofes eingerichtet.
Derzeit wird auf diesem ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieb zusätzlich eine große Kletter- bzw. Boulderhalle eingerichtet, die von den Teilnehmern des LU-Tages schon einmal vorab besichtigt werden konnte.
Das Ziel des Tages gegen 17 Uhr war der Startpunkt – das Lohnunternehmen Ruge. Hier wurden inzwischen alle Hallentore geöffnet, so dass Interessierte den Maschinen- und Gerätepark des Lohnunternehmens in Ruhe begutachten und mit Kollegen fachsimpeln konnten. Zum Anschluss wartete noch ein großes Grillbuffet auf die Gäste.
Björn Anders Lützen,
Redaktion LOHNUNTERNEHMEN